Pferdehaftpflicht­versicherung

In Deutschland ist es für Pferdehalter nicht gesetzlich vorgeschrieben, eine Pferdehaftpflichtversicherung abzuschließen, allerdings wird sie allgemein dringend empfohlen. Pferde können große Schäden verursachen, sei es durch Verletzungen von Personen oder Beschädigungen von Eigentum. Als Pferdehalter haften Sie in der Regel in voller Höhe für solche Schäden. Eine Haftpflichtversicherung für Pferde minimiert die finanziellen Risiken und schützt Sie und Ihr Tier umfassend, je nach Tarif sogar bis zu einer Deckung von 15 Millionen Euro.

Übrigens: Es gibt noch weitere Pferdeversicherungen, dazu gehören z. B. Krankenversicherungen und OP-Versicherungen.

Grundsätzlich sollte die Versicherungssumme hoch genug sein, um Ihnen im Schadensfall einen angemessenen finanziellen Schutz zu bieten. Beachten Sie, dass Personenschäden Kosten von bis zu mehreren Millionen Euro bedeuten können, vor allem bei schweren oder bleibenden Schäden. Hier einige Faktoren, die Sie bei der Deckungssumme noch bedenken sollten:

• Art der Nutzung: Bei Pferden, die regelmäßig an Turnieren oder Sportveranstaltungen teilnehmen, sind höhere Versicherungssummen sinnvoll, da die Risiken und potenziellen Schäden in solchen Umgebungen oftmals hoch sind. Aber auch wer sein Pferd hauptsächlich privat nutzt, ist mit einer höheren Deckung besser geschützt.
• Umgebung: Wenn das Pferd in einer eher städtischen Umgebung gehalten wird oder häufig im Straßenverkehr läuft, bestehen höhere Risiken für größere Schadensfälle, z. B. bei Verkehrsunfällen. In weniger besiedelten Gegenden ist das Risiko für große Schäden in der Regel geringer. Doch auch hier sollte die Versicherungssumme noch ausreichend hoch sein.
• Risikobereitschaft & finanzielle Möglichkeiten: Entscheiden Sie sich für eine höhere Deckung, wenn Sie großen Wert auf Sicherheit legen und sich und Ihr Pferd umfassend absichern möchten.
• Individuelle Bedürfnisse: Gibt es bestimmte Gegebenheiten, die Sie absichern möchten? Dazu gehören z. B. die Mitversicherung von Reitbeteiligungen oder Reisen ins Ausland. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem VPV Berater.

Lassen Sie sich von uns persönlich beraten!

Wenn Ihr Pferd einen Schaden verursacht, sind Sie als Halterin oder Halter dafür haftbar. Diese Regel basiert auf der sogenannten „Tierhalterhaftung“, die in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) unter § 833 festgelegt ist.

Das bedeutet die Tierhalterhaftung für Sie:

• Gefährdungshaftung: Als Pferdehalter haften Sie generell unabhängig davon, ob Sie ein Verschulden trifft oder nicht. Für gültige Ansprüche genügt es bereits, dass das Pferd den Schaden verursacht hat. Diese Haftung wird auch „Gefährdungshaftung“ genannt, weil sie die vom Tier ausgehende Gefahr miteinbezieht.
• Keine Entlastungsmöglichkeit: Nur in absoluten Ausnahmefällen kann sich der Halter von der Haftung befreien. Das kann z. B. der Fall sein, wenn die geschädigte Person den Schaden selbst verschuldet oder mitverschuldet hat.
• Hütereigenschaft: Neben dem Halter kann auch diejenige Person haften, die das Pferd zum Schadenzeitpunkt tatsächlich hütet (z. B. ein Trainer), wenn ihr Verhalten den Schaden verursacht.

Beispiele für Schadensfälle, bei denen die Pferdehaftpflicht die Kosten übernimmt:

• Ihr Pferd bricht durch den Weidezaun auf der Koppel, galoppiert auf eine befahrene Straße und verursacht einen Verkehrsunfall.
• Beim Training in der Halle tritt oder beißt Ihr Pferd eine andere Reiterin, die dadurch verletzt wird.
• Bei einem Ausritt geht Ihr Pferd plötzlich durch und zerstört die Pflanzen in einem Vorgarten.

Wir empfehlen allen Pferdehalterinnen und -haltern den Abschluss einer speziellen Haftpflichtversicherung für ihr Tier. Sie deckt in der Regel die finanziellen Folgen möglicher Schäden ab und bietet somit einen erheblichen Schutz. Die Kosten für die Pferdehaftpflicht sind in den meisten Fällen relativ gering im Vergleich zu den möglichen Schadenersatzansprüchen, die sich schnell auf hohe Beträge bis in die Millionen belaufen können.

Beachten Sie bitte, dass die private Haftpflichtversicherung nicht für Schadensfälle zahlt, die Ihr Pferd verursacht hat. Auch aus diesem Grund ist eine Haftpflichtversicherung für Pferde so wichtig.

Mit dem speziellen Haftpflichtschutz für Pferde schützen Sie sich und Ihr Pferd gegen finanzielle Folgen von Schadensfällen, die es anderen gegenüber verursacht. Konkret sind Personen-, Sach- sowie Vermögensschäden versichert.

Beispiel für einen Personenschaden:
Ihr Pferd wird während eines Ausritts von einem Reh erschreckt und galoppiert davon, dabei stößt das Pferd einen Spaziergänger vom Weg. Die Person erleidet eine schwere Gehirnerschütterung und muss medizinisch versorgt werden. Die Haftpflichtversicherung für Pferde kommt für die medizinischen Kosten und das Schmerzensgeld auf.

Beispiel für einen Sachschaden:
Ihr Pferd bricht durch den Zaun einer benachbarten Weide. Dabei beschädigt es nicht nur den Zaun, sondern auch eine Erntemaschine, die in der Nähe steht. Die Pferdeversicherung zahlt die Rechnung für die Reparatur von Zaun und Maschine.

Beispiel für einen Vermögensschaden:
Ein selbständiger Gärtner wird von Ihrem Tier getreten und kann wegen der Verletzungen zwei Monate lang nicht arbeiten. Die Versicherung zahlt die ausfallenden Einkünfte des Gärtners.

Wir beraten Sie gerne persönlich, welcher Schutz am besten zu Ihnen und Ihrem geliebten Pferd passt. Finden Sie jetzt einen Berater in Ihrer Nähe!