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Ausbildungsstart: Das zählt bei der Krankenkassenwahl
Auszubildende können mitunter durch Wahltarife und Bonusprogramme Geld sparen. Darauf weist der Betreiber eines Krankenkassenvergleichsportals hin.
Für viele Jugendliche beginnt in den kommenden Tagen und Wochen ein neuer Lebensabschnitt – sie starten eine Ausbildung. Doch bevor die ersten Schritte ins Berufsleben gemacht werden können, gibt es viel zu organisieren und zu regeln.
So ist mit dem Start einer betrieblichen Ausbildung, die vergütet wird, eine eigene Krankenversicherung abzuschließen. Die Option, wie in der Schulzeit über die Familienversicherung der Eltern einen kostenfreien Schutz im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu erhalten, besteht für Azubis nicht.
Entscheidung bis zwei Wochen nach Ausbildungsbeginn
Die Entscheidung für eine der aktuell 95 Krankenkassen am Markt – den Trägern der GKV – sollte möglichst vor Ausbildungsbeginn getroffen werden oder spätestens innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Start fallen. Anderenfalls wird der Auszubildende vom Arbeitgeber automatisch bei der Krankenkasse versichert, bei der er zuvor familienversichert war.Eine Wahlmöglichkeit zwischen gesetzlicher oder privater Krankenversicherung besteht aufgrund des Einkommens nicht. Azubis, die zuvor über einen Elternteil privat versichert waren, haben jedoch die Möglichkeit, dass der bislang vorhandene private Krankenversicherungsvertrag als Anwartschaft eingestuft wird, was zahlreiche Vorteile bringt, wenn sich der Betroffene später wieder privat krankenversichert.
Einsparpotenzial durch Wahltarife
Grundsätzlich müssen alle Krankenkassen einen Mindestschutz anbieten, der unter anderem im GKV-Leistungskatalog festgelegt ist. Allerdings kann jede Krankenkasse ihren Versicherten auch Zusatzleistungen, Wahltarife sowie Bonusprogramme, beispielsweise über Satzungsregelungen, einräumen. Und selbst der Kundenservice, aber auch der Krankenversicherungsbeitrag können sich je nach Kasse deutlich unterscheiden. Dies sollte bei der Kassenwahl berücksichtigt werden.Bei der Auswahl einer Krankenkasse ist mitunter der kassenindividuelle Zusatzbeitrag interessant, der zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz verlangt wird. Auch Azubis können dadurch Geld sparen. Allerdings ist in der Regel das Sparpotenzial noch nicht so hoch, da die Ausbildungsvergütung meist nicht besonders üppig ausfällt.
Über Wahltarife und Bonusprogramme sind jedoch höhere Einsparungspotenziale möglich. Darauf weist die Kassensuche GmbH hin, ein Betreiber einer Krankenkassenvergleichsplattform. Zudem gebe es bei den Leistungen teils große Unterschiede. Ein Vergleich lohne sich.
Krankenkassen mit speziellen Wahltarifen für Azubis
Unter anderem bieten manche Krankenkassen spezielle Wahltarife für Azubis an. Darunter sind Wahltarife mit Beitragsrückerstattungsofferten, die bei nicht in Anspruch genommenen Leistungen Beitragsanteile zurückzahlen.Zudem werden teils auch Selbstbehalttarife angeboten. Bei diesen wird im Krankheitsfall die Zahlung eines Selbstbehaltes fällig – und der kann höher sein als der normale Beitrag. Hier sei nach Angaben des genannten Portalbetreibers äußerste Vorsicht geboten, da diese Tarife schnell zum finanziellen Nachteil werden könnten.
Zuschuss fürs Fitnessstudio
Die meisten Kassen würden eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio (65 Kassen) oder Sportverein (64 Kassen) bonifizieren. Viele fördern die Einhaltung bestimmter Körpermesswerte wie eines Body-Mass-Index im Normalbereich (29 Kassen) oder des Nichtraucher-Status (39 Kassen). 60 Kassen bieten dem Plattformbetreiber zufolge einen Bonus für die Teilnahme an Präventionskursen.Vor allem für junge Auszubildende seien Vorsorgeuntersuchungen interessant, die schon vor dem gesetzlich festgelegten Alter genutzt werden können. 68 Kassen würden beispielsweise die Kosten für Hautkrebsfrüherkennung bei Versicherten unter 35 Jahren übernehmen und 28 eine allgemeine „Check-up-Untersuchung“ häufiger als nur einmal im Alter zwischen 18 und 35 Jahren.
Hinzu kommen diverse Serviceleistungen. So kommunizieren laut Kassensuche GmbH 60 Kassen über Social Media, 69 führen eine Onlinefiliale und 65 haben einen Vorsorge-Erinnerungsservice.
Grundsätzlich sollte man sich vor der Krankenkassenwahl darüber klar werden, welcher Leistungsumfang und Service individuell gewünscht werden. Allerdings hat nicht jede teure Krankenkasse automatisch auch einen besseren Versicherungsumfang als eine günstigere. Für einen entsprechenden Preis-Leistungs-Vergleich gibt es im Internet diverse Vergleichsrechner. Aber auch der Versicherungsvermittler kann hier meist weiterhelfen.