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Das Geldvermögen von Privatpersonen schwindet weiter
In den ersten drei Quartalen des letzten Jahres ist das Geldvermögen der Privatpersonen in Deutschland geschrumpft. Zieht man vom gesamten Geldvermögen die vorhandenen Verbindlichkeiten wie Kredite ab, hatten die Bürger Ende September 2022 noch insgesamt knapp 5,36 Billionen Euro. Das Nettogeldvermögen lag damit unter dem Wert des zweiten Quartals 2021.
Das Geldvermögen von Privatpersonen in Deutschland lag hierzulande Ende des dritten Quartals 2022 bei rund 7.475,5 Milliarden Euro. Ende des zweiten Quartals 2022 waren es noch 7.498,5 Milliarden Euro, Ende des ersten Quartals 7.596,2 Milliarden Euro und zum Jahresende 2021 sogar noch 7.624,7 Milliarden Euro.
Damit reduzierten sich die Ersparnisse zum dritten Mal in Folge. Denn Ende des letzten Jahres betrug das Geldvermögen sogar noch knapp 7.622,6 Milliarden Euro – der bisher höchste Stand. Dies belegt eine aktuelle Statistik der Deutschen Bundesbank. „Eine noch längere Phase sinkenden Geldvermögens gab es zuletzt zu Zeiten der globalen Finanzkrise“, so die Deutsche Bundesbank.
Hohe Bewertungsverluste
Das Geldvermögen setzt sich unter anderem aus Bargeld und Einlagen wie Guthaben auf dem Bankkonto, Sparbuch- oder Termineinlagen, Sparbriefen, Wertpapieren wie Aktien, Schuldverschreibungen und aus Ansprüchen gegenüber Versicherungen wie Lebensversicherungen zusammen.Den aktuellen Rückgang führt die Bundesbank auf Bewertungsverluste in Höhe von 88 Milliarden Euro zurück. Solche Bewertungsverluste können unter anderem durch Kursrückgänge am Kapitalmarkt entstehen. „Insgesamt waren die Bewertungsverluste aber geringer als im zweiten Quartal 2022“, wie die Deutsche Bank betont.
Demgegenüber sparten die Bürger im dritten Quartal 2022 rund 65 Milliarden Euro an. Dies konnte jedoch nicht die Bewertungsverluste ausgleichen. Damit reduzierte sich das Geldvermögen von Ende Juni bis Ende September um etwa 23 Milliarden Euro.
Die größten Vermögensbereiche
Die Vermögensbestandteile im dritten Quartal der Privatpersonen setzten sich wie folgt zusammen: Die Höhe des Bargeldes und der sonstigen Bankeinlagen wie Guthaben auf dem Bankkonto, Sparbuch- oder Termineinlagen beliefen sich auf 3.083,0 Milliarden Euro. Dieser Vermögensbereich ist wie auch in den Vorquartalen der größte Posten.Der zweitgrößte Bereich ist das Geldvermögen, das den Bürgern im Rahmen bestehender Versicherungen wie Lebensversicherungen und aus Alterssicherungs-Systemen zusteht. Hier betrug das Gesamtvermögen Ende September 2022 rund 2.598,2 Milliarden Euro.
Zudem hatten Privathaushalte Ende des dritten Quartals 2023 ein Vermögen in Höhe von 833,0 Milliarden Euro aus Anteilen an Investmentfonds, weitere 823,7 Milliarden Euro im Rahmen von Aktien und sonstigen Anteilsrechten sowie 110,4 Milliarden Euro aus Schuldverschreibungen. Zusätzlich verfügten die Bürger noch über rund 27,3 Milliarden Euro aus sonstigen Forderungen wie verzinslich angesammelten Überschussanteilen bei Versicherungs-Gesellschaften, beispielsweise bei Lebensversicherungen.
Verbindlichkeiten erreichen neuen Höchststand
Im dritten Quartal 2022 sind die Verbindlichkeiten, die die Privatpersonen in Form von Krediten und sonstigen Schulden haben, auf einen neuen Höchststand von 2.118,2 Milliarden Euro gestiegen.Die Deutsche Bundesbank betont jedoch: „Die Verschuldungsquote blieb dennoch unverändert bei 55,8 Prozent, was auf die im dritten Quartal gestiegene gesamtwirtschaftlichen Leistung zurückzuführen war. Die Verschuldungsquote entspricht der Verschuldung in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme).“
Das Nettogeldvermögen der Privathaushalte, also das Gesamtgeldvermögen abzüglich der bestehenden Verbindlichkeiten, belief sich Ende des dritten Quartals auf 5.357,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorquartal ist das ein Minus von einem Prozent beziehungsweise 52,1 Milliarden Euro.
Insgesamt ist damit auch das Nettogeldvermögen in den letzten drei Quarten gesunken. Zum Jahresanfang 2022 waren es noch 5.580,1 Milliarden Euro. Das Nettogeldvermögen hatte Ende September 2022 damit den bisher niedrigsten Wert seit dem zweiten Quartal 2021.
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