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Das passende Auto für Fahranfänger

Fahranfänger sind aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung im Straßenverkehr besonders gefährdet, in Unfälle verwickelt zu werden oder diese sogar zu verursachen. Assistenzsysteme in einem Pkw wie das Antiblockiersystem (ABS), das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) und ein Notbremsassistent können entscheidend dazu beitragen, das Unfallrisiko zu reduzieren und die Sicherheit der Insassen zu erhöhen.

Das erste Auto eines Fahranfängers sollte viele Anforderungen erfüllen: Es muss erschwinglich in der Anschaffung und im Unterhalt sein, gleichzeitig aber auch zuverlässig. Es sollte geringe Kosten für Steuern und Versicherungen verursachen und dennoch einen guten Eindruck machen.

Unabhängig von diesen Kriterien sollte ein Pkw für einen Führerscheinneuling nicht nur einfach zu fahren sein, sondern unbedingt auch mit moderner Sicherheitstechnik ausgestattet sein.

Vom ABS-System …

Ein wichtiger Bestandteil dieser Sicherheitsausrüstung ist das Anti-Blockier-System (ABS), das bei einer Vollbremsung dafür sorgt, dass das Auto lenkbar bleibt. Seit Juli 2004 ist ABS in nahezu allen Fahrzeugen serienmäßig verbaut und gehört damit zur Grundausstattung der meisten Gebrauchtwagen. Ein Auto ohne diese Sicherheitsausstattung sollte, insbesondere für Fahranfänger, nicht mehr in Betracht gezogen werden.

Mindestens genauso sinnvoll sind Airbags, und hier gilt: je mehr, desto besser. Fahrer- und Beifahrerairbag sollten mindestens vorhanden sein, da sie bei einem Unfall schlimme oder gar tödliche Verletzungen vermeiden helfen können. Doch auch Seiten-, Fenster- oder Türen-Airbags können bei einem Unfall lebensrettend sein. Zu berücksichtigen ist jedoch: Airbags funktionieren nur dann optimal, wenn der Gurt – der Lebensretter Nummer eins im Auto – korrekt angelegt ist.

In technischer Hinsicht sollte außerdem ein Auto gekauft werden, das mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgestattet ist. Diese Sicherheitstechnik sorgt durch ein gezieltes Abbremsen einzelner Räder dafür, dass ein Fahrzeug in Extremsituationen nicht so leicht ins Schleudern kommt oder ausbricht und ist für alle seit November 2014 neu zugelassenen Pkws vorgeschrieben.

Die Verkaufsbezeichnungen der Hersteller für dieses System variieren und reichen von VDC (Vehicle Dynamics Control) bei Alfa Romeo bis DSTC (Dynamic Stability and Traction Control) bei Volvo.

… bis zum Warnsystem bei Müdigkeit

Es gibt in neueren Fahrzeugen noch zahlreiche andere Assistenzsysteme, die passiv oder aktiv helfen können, Unfälle zu vermeiden oder die Unfallfolgen zu mindern.

Dazu gehören unter anderem: Notbremsassistent (AEBS), Einparkassistent, Abstandsregler, Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA), Rückfahrassistent, Spurhalteassistent (ELKS), Warnsystem bei Müdigkeit und nachlassender Aufmerksamkeit (DDAW), Reifendruckkontrollsystem (TPMS) und die Vorrichtung zum Einbau oder Nachrüsten einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre.

Eine Übersicht über die technischen Details verschiedener Sicherheitssysteme enthält die herunterladbare Broschüre „Fahrerassistenzsysteme verstehen“ des Deutschen Verkehrssicherheits-Rates e.V. (DVR).

Die passende Motorleistung

Bezüglich der Motorleistung empfehlen Experten für Fahranfänger ein Fahrzeug mit moderater Motorleistung, damit das Fahrzeug nicht zum Rasen verleitet. Gleichzeitig sollte die Leistung ausreichen, um sicher überholen zu können. Rund 100 PS gelten als ideal.

Viele moderne Pkws werden mittlerweile mit Automatikgetriebe ausgeliefert, dennoch sollte das erste Fahrzeug handgeschaltet sein, damit der Umgang mit Kupplung und Schaltung zur Routine wird. Ein späterer Umstieg auf ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe ist jederzeit möglich und bedarf kaum einer Umgewöhnung – andersherum ist es schwieriger.

Was vor dem Kauf wichtig ist

Ansonsten gelten für den Kauf des ersten Autos die gleichen Regeln wie für jeden anderen Gebrauchtwagenkauf: Um ein angebotenes Fahrzeug einschätzen zu können, sollte man diese am Tag und bei gutem Wetter ansehen – im Idealfall gemeinsam mit einem Kfz-Experten.

Damit man beim Check nichts vergisst, kann man schrittweise mithilfe einer Checkliste vorgehen. Diese gibt es beispielsweise kostenlos zum Herunterladen beim ADAC, aber auch bei Gebrauchtwagenportalen wie www.autoscout24.de oder www.mobile.de. Alternativ oder ergänzend hierzu kann man das Auto kostenpflichtig in einer Fachwerkstatt oder bei Prüforganisationen wie der Dekra e.V. oder dem Technischen Überwachungsverein (TÜV) überprüfen lassen

Fahranfänger in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben es besonders gut: Hier bietet der TÜV Rheinland einen kostenlosen „Proficheck für Fahranfänger“ an. Dabei untersuchen die Experten das Auto vor dem Kauf auf Herz und Nieren. Ein entsprechender Gutschein hierfür wird in Nordrhein-Westfalen nach einer bestandenen Führerscheinprüfung von den Prüfern übergeben oder ist bei der Landesverkehrswacht NRW erhältlich.

Die laufenden Kosten vorab checken

Vor dem Kauf sollte man sich zudem informieren, was das Auto an Unterhalt kostet. Neben dem Energie- oder Spritverbrauch spielen hier auch die Werkstattkosten für den regelmäßigen Kundendienst, aber auch die Ausgaben für die Kfz-Steuer- und -Versicherung eine Rolle. Je nach Automodell gibt es hier extreme Unterschiede.

Unter anderem lohnt es sich, vor dem Kauf die Typklasse(n) des Wagens für die Kfz-Haftpflicht-, Voll- und Teilkaskoversicherung zu recherchieren, denn diese bestimmt mit, wie teuer – oder günstig – die Kfz-Versicherung ist. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) stellt hierfür online eine Typklassenabfrage bereit. Dabei gilt: Je niedriger die Typklasse, desto niedriger fällt in der Regel auch die Versicherungsprämie aus.

Zudem sollte man sich vom Versicherungsvermittler beraten lassen, wie das Auto zu versichern ist. Beispielsweise lässt sich mit einer sogenannten Zweitwagenregelung viel Geld sparen. Dabei wird das Auto des Kindes als Zweitwagen der Eltern versichert, statt für den Fahranfänger eine eigene Kfz-Versicherung abzuschließen. Durch die Zweitwagenregelung wird der neue Kfz-Vertrag in der Regel in eine bessere Schadenfreiheitsklasse eingestuft, was eine hohe Prämienersparnis ermöglicht.