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Die häufigsten Ursachen von E-Scooter-Unfällen
Die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ist 2022 um die Hälfte auf 8.260 gestiegen. Häufigste Ursachen waren eine falsche Fahrbahnnutzung und Alkoholeinfluss. 40 Prozent der verunglückten Elektroroller-Nutzenden waren noch keine 25 Jahre alt. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist im vergangenen Jahr um elf Prozent auf knapp 288.000 angestiegen. Dies geht aus den kürzlich vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten vorläufigen Statistikdaten hervor.
Wie Destatis zudem mitteilte, war der Anstieg der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden noch deutlich höher – und zwar um 49 Prozent auf 8.260. Der Anteil erhöhte sich von 2,1 auf 2,9 Prozent.
Über ein Drittel Alleinunfälle
Bei mehr als jedem dritten dieser schweren E-Scooter-Unfälle (36 Prozent) handelte es sich um Alleinunfälle. In den knapp zwei von drei verbleibenden Fällen war ein weiterer Verkehrsteilnehmender beteiligt, wobei es sich hauptsächlich um Pkws handelte (Anteil insgesamt: 39 Prozent).Den Angaben zufolge verletzten sich 37,2 Prozent der E-Scooter-Nutzenden bei einem Zusammenstoß mit einem Auto. Auf Alleinunfälle waren 41,9 Prozent der Verletzten zurückzuführen.
Grundsätzlich gilt: Seit dem Jahr 2019 sind Elektrokleinstfahrzeuge wie E-Scooter hierzulande unter bestimmten Kriterien auch zur Nutzung auf öffentlichen Straßen erlaubt. Für die bis zu 20 Stundenkilometer schnellen Fahrzeuge, die ohne Führerschein und Helm von Personen ab 14 Jahren gefahren werden dürfen, benötigt man nur eine Allgemeine Betriebserlaubnis für Elektrokleinstfahrzeuge und eine Kfz-Haftpflichtversicherung.
Vor allem in Großstädten
E-Scooter, mit denen man übrigens auf Radwegen und Straßen, nicht jedoch auf Fußgängerwegen, fahren darf, werden in den vielen Städten als Leihfahrzeuge angeboten. Das erklärt auch, warum besonders viele Unfälle in Städten passieren.Fast zwei Drittel der Elektroroller-Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Der Anteil war den Angaben zufolge mehr als doppelt so groß wie bei den Pedelecs (fast 29 Prozent) und um etwa die Hälfte größer als bei den Fahrrädern ohne Hilfsmotor (44 Prozent).
Noch deutlicher war der Unterschied in den Metropolen mit mindestens 500.000 Einwohner hierzulande. Hier lag der Anteil der E-Scooter-Unfälle mit Verletzten mit 41 Prozent rund dreieinhalbmal so hoch wie bei den Pedelecs (knapp zwölf Prozent). Bei den nicht motorisierten Velos waren es 26 Prozent. Als Vergleichswerte bei den Personenkraftwagen nannte Destatis Anteile von 33,6 Prozent (Großstädte) und 18,4 Prozent (Metropolen).
Die häufigsten Ursachen
Häufigste Ursache für einen E-Scooter-Unfall mit Verletzten war laut Destatis die falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege (18,6 Prozent Anteil).„Die E-Scooter-Nutzenden müssen, so weit vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten“, erläutert die Destatis zum Hintergrund.
Mit 18 Prozent Anteil war Fahren unter Alkoholeinfluss die zweithäufigste Ursache. Bei Fahrradfahrenden und bei zulassungsfreien Krafträdern wie Mofas, S-Pedelecs und Kleinkrafträdern fiel der Anteil nicht einmal halb so groß aus, teilten die Statistiker zum Vergleich mit.
Weitere Erkenntnisse
Eine deutlich größere Rolle im Unfallgeschehen spielen der Behörde zufolge Fahrradunfälle: 97.000 Crashs mit Personenschaden entsprechen mehr als einem Drittel aller Unfälle mit Personenschaden. Dies zeigt sich auch bei der Zahl der Verstorbenen (E-Scooter: elf; Fahrrad: 497). Bei den Crashs wurden 15.925 Fahrradfahrende schwer und 81.269 leicht verletzt. Bei den Elektroroller-Unfällen wurden 1.234 Menschen schwer und 7.651 leicht verletzt.Nach Angaben der Statistiker waren mehr als vier von fünf verunglückten E-Scooter-Fahrenden noch keine 45 Jahre alt. Vier von zehn waren sogar höchstens 24 Jahre alt. Als Vergleichszahlen bei den Unfallopfern, die mit Pedelec oder Fahrrad unterwegs waren, nannte das Amt knapp die Hälfte (unter 45 Jahre) beziehungsweise knapp ein Viertel (unter 25 Jahre).
Genau umgekehrt verhält es sich in der Altersgruppe „65plus“: Hier war annähernd jeder fünfte Fahrrad- und Pedelec-Fahrende, der in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt war, mindestens 65 Jahre alt. Bei den E-Scooter-Fahrenden waren es nur 3,3 Prozent.