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Dies sind die Hochburgen der Fahrraddiebe

In Berlin wurden im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen die meisten Fahrraddiebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl belegt Leipzig den unrühmlichen Spitzenplatz. Dort war die Klaurate annähernd fünfmal so hoch wie im Bundesschnitt. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Sie belegt auch, wie stark sich die Aufklärungsquoten unterscheiden. Die Spannbreite liegt zwischen 3,6 und 71,4 Prozent.

Die Zahl der erfassten Fahrraddiebstähle ist im vergangenen Jahr auf einen neuen absoluten Tiefststand gesunken. In der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2021) wird die Zahl mit 233.584 angegeben. Das war über ein Zehntel weniger als im Jahr zuvor.

Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) haben die Hausratversicherer für die 110.000 versicherten Delikte dieser Art rund 125 Millionen Euro an Entschädigungen geleistet. Jeder Einzelfall kostete etwa 860 Euro. Damit haben sich die durchschnittlichen Aufwendungen auf Zehnjahressicht so gut wie verdoppelt.

In Berlin die meisten Einbrüche

In den 401 deutschen Landkreisen sind nach den aktuellen PKS-Daten gewaltige Unterschiede zu beobachten. Spitzenreiter nach absoluten Zahlen ist Berlin mit mehr als 25.400 erfassten Vorfällen. Dahinter folgen die Städte Hamburg (knapp 14.300 verzeichnete Taten), Leipzig (gut 8.200) und Köln (über 6.500).

Weniger als 20 Diebstähle wurden nur in vier Regionen registriert. Dies waren der rheinland-pfälzische Landkreis Kusel (zehn Delikte), der niederbayerische Landkreis Freyung (14) sowie die Stadt Pirmasens und der Landkreis Vulkaneifel (beide in Rheinland-Pfalz – jeweils 17 Taten).

Die größten Veränderungen

Auffällig ist zudem, dass es in vielen Regionen massive Veränderungen gab. So nahm die Anzahl der registrierten Taten in nicht einmal jedem vierten der 401 Landkreise und kreisfreien Städte zu.

Am stärksten fiel die Steigerungsrate im niederbayerischen Kreis Regen aus (plus 233 Prozent auf 20 Delikte). Jeweils fast eine Verdoppelung hatten die Stadt nordhessische Kassel (auf 1.468) sowie die Landkreise Schweinfurt in Unterfranken (auf 122) und Hildburghausen in Thüringen (auf 61) zu verzeichnen.

Andererseits verbesserte sich das Diebstahlgeschehen in mehr als 300 Kreisen. In sechs davon – angeführt von den Landkreisen Tirschenreuth in der Oberpfalz und Wunsiedel im Fichtelgebirge – wurden sogar nicht einmal halb so viele Vorfälle gezählt wie im Jahr zuvor.

Welche Regionen Langfinger meiden

Kusel war im Berichtsjahr auch der Landkreis mit der niedrigsten Klaurate. Dort wurden nur 14 solche Taten pro 100.000 Einwohner registriert.

Ein Wert von unter 20 war ansonsten nur noch im Landkreis Freyung-Grafenau zu beobachten. Im Bundesschnitt waren es 280,9 Delikte pro 100.000 Einwohner.

Höchste Klaurate in Leipzig

Die höchsten Quoten waren allesamt in kreisfreien Städten zu beobachten. Der unrühmliche Titel „Hauptstadt der Fahrraddiebe“ ging im Berichtsjahr an Leipzig – mit fast 1.400 Vorfällen pro 100.000 Einwohner.

Werte von etwas über beziehungsweise unter 1.300 werden für Münster und Potsdam ausgewiesen. Über 1.000 Fahrraddiebstähle pro 100.000 Einwohner wurden ansonsten nur noch in Halle (Saale) registriert.

Große Unterschiede bei den Aufklärungsquoten

Deutlich unterscheidet sich auch die Aufklärungsquote, die den aktuellen PKS-Daten zufolge 2021 bundesweit bei annähernd einem Zehntel lag. Quoten von unter vier Prozent standen neben den beiden Städten Bottrop im Ruhrgebiet und Frankfurt (Oder) auch für die Kreise Dahme-Spreewald in Brandenburg, Sigmaringen in Baden-Württemberg sowie die Hamburg zu Buche.

Spitzenreiter ist der Kreis Freyung-Grafenau mit einer Aufklärungsquote von über 70 Prozent. Dort wurde bei zehn der 14 erfassten Delikte ein Täter ermittelt. Mehr als die Hälfte der Vorfälle wurde ansonsten nur noch im oberfränkische Landkreis Hof aufgeklärt (22 von 35).

Wie man sich schützt

Das Risiko eines Fahrraddiebstahls lässt sich durch Vorbeugen reduzieren. Dazu gehört das Verwenden eines hochwertigen Schlosses und das Anschließen an einen festen Gegenstand. Abschreckend wirkt auch eine Codierung des Drahtesels.

Da man den Diebstahl aber auch mit den Vorsichtsmaßnahmen nicht verhindern kann, bleibt als Schutz vor dem Verlust nur die eigene Versicherung. Oft kann man das Zweirad in die Hausratpolice einschließen. Alternative ist eine spezielle Fahrradversicherung, die einen erweiterten Schutz bietet.