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E-Scooter-Fahrer leben gefährlich
Die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ist 2023 um 14,1 Prozent auf 9.425 gestiegen. Häufigste Ursachen waren eine falsche Fahrbahnnutzung und Alkoholeinfluss. Mehr als 40 Prozent der verunglückten Elektrorollernutzer waren noch keine 25 Jahre alt. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent auf 291.890 gestiegen. Dies geht aus der kürzlich vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten endgültigen Verkehrsunfallstatistik hervor.
Wie Destatis weiter mitteilte, erhöhte sich dagegen die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden um ein Vielfaches – und zwar um rund ein Siebtel (plus 14,1 Prozent) auf 9.425 Unfälle. Der Anteil an den E-Scooter-Unglücken mit Verletzten und Toten nahm insgesamt von 2,9 auf 3,2 Prozent zu.
Über ein Drittel Alleinunfälle
Bei mehr als jedem dritten dieser Crashs mit Personenschäden (knapp 34 Prozent) handelte es sich um einen Alleinunfall. In den knapp zwei von drei verbleibenden Fällen war ein weiterer Verkehrsteilnehmender beteiligt, wobei es sich hauptsächlich um Pkws handelte (Anteil: 64 Prozent).Den Angaben zufolge verletzten sich 48 Prozent der verunglückten E-Scooter-Nutzer bei einem Zusammenstoß mit einem Auto. Auf Alleinunfälle waren 39,8 Prozent der Verletzten zurückzuführen.
Vor allem in Großstädten
Fast sechs von zehn Elektrorollerunfällen mit Personenschaden ereigneten sich in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Der Anteil war den Angaben zufolge in etwa doppelt so groß wie bei den Pedelecs (30 Prozent) und um etwa ein Drittel größer als bei den Fahrrädern ohne Hilfsmotor (45 Prozent).Noch deutlicher war der Unterschied in den Metropolen (mindestens 500.000 Einwohner). Hier lag der Anteil mit 36 Prozent fast dreimal so hoch wie bei den Pedelecs (etwa zwölf Prozent).
Bei den nicht motorisierten Velos waren es 26 Prozent. Als Vergleichswerte bei den Pkws nannte Destatis Anteile von 33,6 Prozent (Großstädte) und 18,4 Prozent (Metropolen).
Die häufigsten Ursachen
Häufigste Ursache für einen E-Scooter-Unfall mit Verletzten war laut Destatis die falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege (19,4 Prozent Anteil). „Die E-Scooter-Nutzenden müssen, soweit vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten“, so das Amt zum Hintergrund.Mit 15 Prozent Anteil war Fahren unter Alkoholeinfluss die zweithäufigste Ursache. Bei Fahrradfahrern und bei zulassungsfreien Krafträdern wie Mofas, S-Pedelecs und Kleinkrafträdern fiel der Anteil nur jeweils in etwa halb so groß aus, teilten die Statistiker zum Vergleich mit.
Als weitere häufige Ursachen nennt Destatis nicht angepasste Geschwindigkeit (sieben Prozent) sowie die Missachtung der Vorfahrt (sechs Prozent). Übrigens: „66,3 Prozent der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2023 wurden von der Fahrerin oder dem Fahrer des E-Scooters verursacht“, wie Destatis betont.
Weitere Erkenntnisse
Bei den Elektroroller-Unfällen wurden nach den Destatis-Daten 1.220 Menschen schwer (minus ein Prozent) und 8.911 leicht verletzt (plus ein Sechstel). Die Zahl der Verstorbenen verdoppelte sich auf 22 Personen. „83,0 Prozent der Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 21 der 22 Todesopfer“, so Destatis. Zwölf der 22 tödlich verunglückten E-Scooter-Nutzer starben bei einem Alleinunfall.Nach Zahlen der Statistiker waren mehr als vier von fünf verunglückten E-Scooter-Fahrern noch keine 45 Jahre alt. Mehr als vier von zehn waren sogar höchstens 24 Jahre alt. Als Vergleichszahlen bei den Unfallopfern, die mit Pedelec oder Fahrrad unterwegs waren, nannte das Amt knapp die Hälfte (unter 45 Jahre) beziehungsweise gut ein Fünftel (unter 25 Jahre).
Genau umgekehrt verhält es sich in der Altersgruppe „65 plus“: Hier war annähernd jeder fünfte Fahrrad- und Pedelec-Fahrer, der in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt war, mindestens 65 Jahre alt. Bei den Elektrorollerfahrern waren es nur 3,4 Prozent.