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Ein Starkregenrisiko besteht überall
Starkregen ist mit der häufigste Grund für Überschwemmungsschäden an Häusern. Dabei gibt es fast keine Region, die nicht davon betroffen sein kann. Doch noch immer haben mehrere Millionen Gebäude keinen passenden Versicherungsschutz.
In diesem Jahr waren bereits zahlreiche Regionen von Schleswig-Holstein bis Bayern von Starkregen betroffen. Zwar kann Starkregen zu jederzeit auftreten, doch laut des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ist von Mai bis September statistisch gesehen das Risiko am größten.
Als Starkregenereignis gelten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Regenmengen ab 15 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder ab 20 pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden.
Tipps zur Schadenminimierung
Eine Überschwemmung durch Starkregen ist in nahezu jedem Ort in Deutschland möglich, wie entsprechende Schadensmeldungen der letzten Wochen zeigen. Ein solches Risiko besteht dabei nicht nur für Gebäude, die in der Nähe von Gewässern oder im Tal liegen, sondern fast überall. Die Lage eines Gebäudes ist jedoch ausschlaggebend, in welchem Umfang es durch ein solches Ereignis beschädigt werden kann.Der GDV stellt diesbezüglich ein Onlinetool, nämlich den „Hochwasser-Check“ zur Verfügung, mit dem jeder kostenlos das statistische Starkregenrisiko für seine Wohnadresse prüfen kann. Doch auch wenn eine Wohnadresse nur als leicht gefährdet eingestuft ist, heißt das nicht, dass gar kein Risiko besteht.
Insbesondere Immobilienbesitzer und Bauherren können Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um das Schadenrisiko durch Überschwemmungen zu minimieren. Die kostenlos downloadbare „Hochwasserschutzfibel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen enthält entsprechende Tipps.
Auch der GDV informiert in der Broschüre „Überschwemmung vorbeugen und versichern“ über bauliche Präventivmaßnahmen. Zudem erfährt man hier, welche Versicherungspolice bei einem Starkregenschaden leistet.
Der passende Versicherungsschutz
Wer seine Immobilie oder seinen Hausrat gegen Schäden durch Starkregen oder andere Elementarrisiken wie Hochwasser, Lawinen, Erdbeben und Erdrutsch absichern will, benötigt eine Elementarschadenversicherung. Diese kann meist optional in die Gebäude- und/oder Hausratversicherung gegen Aufpreis miteingeschlossen werden.Ob das Haus und/oder der Hausrat bereits gegen Schäden durch Elementarrisiken versichert ist, steht in der Police beziehungsweise in den Versicherungsbedingungen, die der Gebäude- oder der Hausratversicherung zugrunde liegen. Man kann sich aber auch direkt beim Versicherungsvermittler erkundigen.
„Obwohl sich extreme Wetterereignisse häufen, sind immer noch 8,3 Millionen Gebäude nicht gegen Starkregen und Hochwasser versichert. Umso wichtiger ist es, dass Hausbesitzerinnen und -besitzer ihr persönliches Risiko verstehen und entsprechend handeln“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin. Insgesamt gibt es 19,5 Millionen Wohngebäude.
Überschwemmungsschäden an Kraftfahrzeugen können mit einer Teilkaskoversicherung abgesichert werden. Ein solcher Teilkaskoschutz wird in der Regel im Rahmen der Kfz-Versicherung als Einzelbaustein oder in Kombination mit einer Vollkaskoversicherung angeboten.
Rechtzeitig vor Starkregen gewarnt sein
Tipp: Warnungen vor bevorstehende Unwetterereignissen geben folgende kostenlose Apps von seriösen Anbietern: die Nina-App vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die Katwarn-App vom Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme e.V. und die WarnWetter-App des DWD.Droht eine Überschwemmung, sollte man frühzeitig aktiv werden. So sollten wichtige Medikamente, Unterlagen und Wertgegenstände aus wassergefährdeten Räumen entfernt werden. Der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des BBK enthält grundsätzliche Tipps, wie man sich auf Krisen und Naturkatastrophen vorbereitet, und was man während und nach einer Überschwemmung beachten sollte.