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Hohe Schäden durch Diebstahl von Autoteilen
Elektronik steht bei Langfingern hoch im Kurs, oft wird auch der Katalysator abgesägt. Seit vier Jahren steigt die Schadenhöhe, die die Autobesitzer durch geklaute Pkw-Teile erleiden. Dies verdeutlicht eine Statistik der Kfz-Versicherer. Darin geht hervor, wie hoch der Schadenersatz der Kfz-Versicherer ist, den sie jedes Jahr den Kfz-Haltern von kaskoversicherten Autos gezahlt haben, nachdem diese Opfer von solchen Teilediebstählen geworden sind.
Wurden von Dieben an oder in einem Pkw Autoteile gestohlen, leistet eine bestehende Voll- oder Teilkaskoversicherung für den entstandenen Schaden, sofern die Fahrzeugteile fest im Fahrzeug installiert waren. Erstattet werden von der Kaskoversicherung neben den Schäden am Kfz durch den Einbruch-Diebstahl auch die gestohlenen Fahrzeugteile und deren Einbau, abzüglich einer eventuell in der Kfz-Police vereinbarte Selbstbeteiligung.
Je nach Vertragsvereinbarung in der Kfz-Versicherung ist auch Kfz-Zubehör wie ein Autoradio bis zu einem bestimmten Betrag, beispielsweise bis 1.000 oder 2.000 Euro mit abgesichert. Ist das Zubehör teurer, kann dieser Differenzbetrag normalerweise gegen einen Aufpreis in den Kaskoschutz miteingeschlossen werden. Nicht ersetzt werden in der Regel zum Beispiel eine Handtasche, ein Smartphone oder ein mobiles Navigationsgerät, sofern im Kfz-Vertrag nichts anderes vereinbart ist.
Allein letztes Jahr belief sich die gesamte Schadensleistung, die die Kfz-Kaskoversicherer für die versicherten Diebstähle von Autoteilen zahlten, auf rund 124 Millionen Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) jüngst berichtete. Das waren neun Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.
Mehr Diebstähle von Kfz-Teilen und höhere Teilepreise
Seit mittlerweile vier Jahren steigt die Schadenhöhe, die durch solche Delikte verursacht wird. Die Gründe dafür sind nicht nur die Zunahme derartiger Straftaten seit der Coronapandemie im Jahr 2020, sondern vor allem die gestiegenen Preise für Ersatzteile und die höheren Stundensätze in Kfz-Werkstätten.Im vergangenen Jahr wurden konkret hierzulande aus 63.000 kaskoversicherten Autos fest verbaute oder fest mit dem Pkw verbundene Gegenstände entwendet, so der GDV.
„Die Täter verursachen dabei wirtschaftliche Schäden, die weit über den Wert der gestohlenen Teile hinausgehen. Im Durchschnitt mussten die Versicherer für jeden Fall fast 2.000 Euro leisten, rund 125 Euro mehr als im Vorjahr“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin.
Der Diebstahl von Autoteilen ist zwischen 2013 und 2020 um rund 58 Prozent auf 50.000 Fälle gesunken. Seither werden von Jahr zu Jahr wieder mehr Delikte in der Kaskoversicherung für Pkw registriert. Hinzu kommen komplette Fahrzeug-Diebstähle. 2023 zahlten die Kfz-Versicherer hierfür mehr als 310 Millionen Euro.