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Inflationsrate beeinflusst das Sparverhalten
Nach einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen favorisieren die Bürger in der Coronakrise weiterhin das Girokonto und das Sparbuch. Allerdings verlieren beide Anlageformen deutlich aufgrund der Inflation. Fast gleich geblieben ist dagegen die Beliebtheit der drittplatzierten Geldanlage, die privaten Lebens- und Rentenversicherungen.
Corona und Preissteigerungen krempeln die Geldanlage der Deutschen um. Das Girokonto und das Sparbuch verlieren deutlich, die privaten Lebens- und Rentenversicherungen dagegen nur wenig an Beliebtheit. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Frühjahrsumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen e.V.
Für die dreimal jährlich durchgeführte Untersuchung zum Sparverhalten lässt der Verband das Marktforschungsinstitut Kantar TNS jeweils 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragen. Mehrfachnennungen waren möglich. Die Marktforscher führten die Umfrage in der ersten Märzhälfte 2022 durch.
Das Girokonto ist das neue Sparbuch
Am liebsten sparen die Verbraucher (42 Prozent) ihr Geld auf dem Girokonto. Daran hat sich nichts geändert. 2020 hatte es das Sparbuch als beliebteste Geldanlage der Deutschen abgelöst. Allerdings waren es im Vorjahr noch satte 47 Prozent der Bundesbürger, die diese Anlageform favorisierten.Unverändert auf dem zweiten Platz liegt in der Gunst der Konsumenten das Sparbuch mit aktuell 35 Prozent. 2021 waren es sogar noch sieben Prozentpunkte mehr, nämlich 43 Prozent. Für den Schwund bei den beiden Varianten sieht der Verband der Privaten Bausparkassen einen klaren Grund.
„Verluste von fünf beziehungsweise acht Prozentpunkten sind eine deutliche Antwort auf Inflationsraten, wie wir sie zuletzt vor 40 Jahren beim ersten Golfkrieg gesehen haben“, lässt sich Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, zu dem Ergebnis zitieren.
Weiterhin hohes Sicherheitsbedürfnis
Die weiteren Platzierungen der Umfrage zeigen, dass sich am Sicherheitsbedürfnis der Deutschen wenig geändert hat. Renten- und Kapitallebens-Versicherungen liegen mit 29 Prozent unverändert auf dem dritten Platz, zuvor waren es 30 Prozent.Der Bausparvertrag folgt mit 26 Prozent (2021: 28 Prozent) und Immobilien finden wie letztes Jahr auch 26 Prozent der Teilnehmer attraktiv. Trotz Coronakrise und damit verbundener wirtschaftlicher Unsicherheit machten Aktien in der diesjährigen Befragung den größten Sprung nach vorne und stiegen in der Verbrauchergunst um zwei Plätze im Ranking, nämlich von 17 Prozent auf 23 Prozent. 19 Prozent votierten für die Riester-Rente und kurzfristige Geldanlagen.
Nur wenig attraktiv für Privatanleger sind nach wie vor festverzinsliche Wertpapiere, nur sieben Prozent favorisierten diese Geldanlage.
Bedarfs- und wunschgerechter Vermögensaufbau
Prinzipiell ist es für jeden Einzelnen wichtig zu wissen, wie seine finanzielle Situation ist und inwieweit er zum Beispiel im Alter, aber auch bei Krisensituationen wie einer eintretenden längeren Krankheit aufgestellt ist. Zudem sollte man wissen, inwieweit man mit seinem bisherigen Sparverhalten die eventuell angesteuerten Sparziele – vom Kauf einer Immobilie, der finanziellen Absicherung der Ausbildung des Kindes bis hin zur Bezahlung einer geplanten größeren Urlaubsreise – verwirklichen kann.Ein Versicherungsexperte kann entsprechende Übersichtshilfen und Berechnungen bereitstellen. Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie bietet die Versicherungswirtschaft zudem entsprechende Anlage- und Absicherungslösungen wie zum Beispiel auch eine Baufinanzierung oder eine auf Aktienfonds basierte Lebensversicherung an.
Es gibt auch diverse Lösungen von Versicherern zur Altersvorsorge und zum Vermögensaufbau, die Nachhaltigkeit, Sicherheit und Rendite in einem vereinen. Selbst wer glaubt, keinen finanziellen Spielraum für eine Vorsorge zu haben, sollte einen Experten zurate ziehen, denn manche Vorsorgemöglichkeiten – beispielsweise mithilfe einer staatlichen Förderung – erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse.