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Inwieweit der eigene Arbeitsverdienst angemessen ist

Ob die eigenen Gehaltsvorstellungen realistisch sind, ist für viele schwer einzuschätzen. Mit einem Onlinetool des Statistischen Bundesamtes lässt sich nach Eingabe des Berufes und verschiedener anderer Kriterien der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers ermitteln.

Welche Verdiensthöhe man erwarten kann, spielt bei vielen Situationen, wie bei der Berufswahl, bei Gehaltsverhandlungen oder auch bei einem Jobwechsel, eine wichtige Rolle. Ob die Verdiensthöhe angemessen ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren wie Beruf, Berufserfahrung, Ausbildung, Arbeitsort, Unternehmenszugehörigkeit und Tarifbindung ab.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) unterstützt bei der Beantwortung dieser Frage mit einem online abrufbaren Gehaltsvergleichstool.

Ergebnis zeigt durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst

Nach der Eingabe von diversen Kriterien erfährt der Toolnutzer den durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten für das angegebene Profil ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Grundsätzlich handelt es sich bei den Ergebnissen um Schätzwerte, die auf Verdienststruktur-Erhebungen, welche alle vier Jahre – zuletzt 2022 – von den Statistischen Ämtern der Länder und des Bundes durchgeführt werden, basieren. „An dieser Erhebung nehmen ca. 58 000 repräsentativ ausgewählte Betriebe teil und liefern Angaben zum Bruttomonatslohn von über acht Millionen abhängig Beschäftigten“, so das Destatis.

Bei der Schätzung werden jedoch nicht alle Einflussfaktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Noten des Abschlusszeugnisses, Berufserfahrung und sonstige Zusatzqualifikationen. Allerdings können diese nicht abgefragten Kriterien einen deutlichen Einfluss auf die Einkommenshöhe haben.

Einkommensabsicherung für Krisenzeiten

Grundsätzlich ist es übrigens für jeden Erwerbstätigen wichtig, dass sein Einkommen auch in schwierigen Zeiten gesichert ist. Fällt nämlich der Verdienst aus irgendeinem Grund weg oder reduziert sich drastisch, können schnell finanzielle Schwierigkeiten eintreten. Daher sollte jeder, der auf sein Erwerbseinkommen angewiesen ist, frühzeitig für mögliche Notfälle wie eine längere Krankheit oder eine eintretende Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit vorsorgen.

Die gesetzliche Absicherung reicht in diesen Fällen nicht, um den dabei eintretenden Einkommensverlust auszugleichen. So müssen selbst Angestellte im Krankheitsfall nach der sechswöchigen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber mit finanziellen Einbußen im Vergleich zum Gehalt rechnen, da das Krankengeld geringer ist.

Zudem gibt es eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente für alle Personen, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, seit 2001 nicht mehr. Und auch eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente, sofern überhaupt ein Anspruch darauf besteht, reicht bei Weitem nicht, um den Einkommensverlust im Vergleich zum bisherigen Erwerbseinkommen auszugleichen.

Eine Einkommensabsicherung ist beispielsweise über eine private Krankentagegeld-, eine Berufs- und/oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung möglich. Da ein optimaler Versicherungsschutz vom Familienstand, aber beispielsweise auch von der finanziellen Situation, der Berufstätigkeit sowie der individuellen Lebensplanung abhängt, empfiehlt sich ein umfassendes Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann.