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Marder verursachen über 100 Millionen Euro Schadenaufwand
Im Jahr 2022 verursachten Marderbisse Kaskoschäden in Höhe von 104 Millionen Euro, zwölf Millionen mehr als 2021 und zudem ein neuer Rekordwert. Die Anzahl der Beißattacken stieg nur leicht um drei Prozent, aber die durchschnittlichen Kosten pro Schadenfall erhöhten sich um rund zehn Prozent auf fast 500 Euro. Besonders betroffen sind Elektroautos, bei denen Marderschäden oft teure Hochvoltkabel-Reparaturen erfordern.
Eine vereinbarte Teilkaskoversicherung leistet einen Schadenersatz, wenn das eigene Fahrzeug durch Diebstahl, Brand, Hagel, Sturm, Überschwemmung sowie bei einem Unfall mit Haarwild beschädigt wurde sowie bei Glasbruchschäden am Auto.
Optional können in einer Teilkasko meist auch weitere Gefahren wie Schäden durch Marderbisse oder Beschädigungen durch eine Kollision mit allen Tierarten, also Vögeln, Wild-, Nutz- und Haustieren wie Hunden, Kühen und Pferden – also nicht nur Haarwild – mitversichert werden.
Allein im Jahr 2022 erstatteten die Kfz-Versicherer ihren Kunden, die einen entsprechenden Kaskoschutz hatten, bei der auch Marderbissschäden mitversichert waren, rund 104 Millionen Euro für derartige Marderschäden – der bisherige Höchstwert. Das belegen Daten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Insgesamt waren es zwölf Millionen Euro mehr als noch im Vorvorjahr – 2021 belief sich die Schadensumme nämlich auf 92 Millionen Euro.
Marderbissschäden: nicht wesentlich mehr, …
An der Anzahl der Beißattacken liegt der höhere Schadenaufwand nicht, wie die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach weiß. Denn im Jahresvergleich stiegen diese nur um drei Prozent auf 214.000 gemeldete Schadenfälle an.„Die Zahl der Marderbisse ist nur leicht gestiegen, aber der einzelne Schadenfall wird immer teurer: 2022 zahlten die Versicherer für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 500 Euro, das waren rund zehn Prozent mehr als 2021“, wie Käfer-Rohrbach betont.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2022 die Anzahl der Schäden um knapp drei Prozent. Deutlich mehr Schadenfälle mit je 233.000 gemeldeten Marderbissschäden gab es dagegen 2012 und 2019. Erheblich weniger, nämlich 198.000 Fälle, wurden 2018 den Kaskoversicherern gemeldet.
… aber wesentlich teurer
Insgesamt stieg die Zahl der Ausgaben insgesamt für von Mardern verursachte Schäden damit im Vergleich zum Vorjahr von 92 Millionen Euro auf 104 Millionen Euro. Damit brechen die flauschigen Schadenverursacher ihren 2021 selbst aufgestellten Rekord erneut.Von 2018 bis 2021 war ein steter Anstieg von 69 Millionen Euro auf 92 Millionen Euro beim Schadenaufwand zu verzeichnen – allerdings meist moderat. Der neue Anstieg von 2021 auf 2022 ist mit plus 13 Prozent verhältnismäßig stark.
Tipps, um das Marderbissrisiko zu minimieren
Wie der GDV betont, seien Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken, besonders gefährdet, durch Marderbisse beschädigt zu werden. Denn die Marder, die den warmen Motorraum eines Pkws gerne als „Wohnraum“ nutzen, markieren unter anderem Leitungen und Schläuche mit ihrem Duft. Fährt das Auto in den Lebensraum eines anderen Marders, bewertet dieser den Wagen als feindlichen Eindringling – und beißt zu.Der GDV gibt folgende vier Tipps, wie man sein Auto gegen Marderbissschäden schützen kann
- „Eine fachgerechte Reinigung des Motorraums nach einem „Marderbesuch“ hilft, am besten durch eine Werkstatt.
- Sinnvoll sind auch Abschottungen für den ganzen Motorraum, beispielsweise durch elastische Drahtgitter, die unter den Motor gelegt werden. Diese Barrieren hindern die Tiere daran, überhaupt zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen.
- Ebenfalls erhältlich sind Abwehrsysteme, die Marder mit Ultraschall-Wellen oder Stromstößen vom Auto fernhalten sollen.
- Eine weitere Möglichkeit: Das Ummanteln von Kabeln und Schläuchen, beispielsweise durch zusätzliche Schläuche aus Hartplastik.“