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Mehr als jeder Dritte befürchtet eine Altersarmut

Laut einer Umfrage ist die Sorge um ausreichende Einkünfte im Alter im Fünf-Jahres-Vergleich deutlich gestiegen. Aktuell meinen knapp drei Viertel, dass sie ihre Lebenshaltungskosten im Rentenalter aus ihren Ersparnissen bestreiten müssen. Vor fünf Jahren waren es nur 63 Prozent. Gestiegen ist auch der Anteil der Befragten, die sich vor Altersarmut fürchtet. Dennoch verzichten immer noch viele auf eine private Altersvorsorge.

Eine Umfrage, die im Auftrag eines Finanzdienstleisters vom Marktforschungsinstitut Forsa im Frühjahr 2024 unter 1.004 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren durchgeführt wurde, ist der Frage nachgegangen, ob die Bürger glauben, dass die gesetzliche Altersrente im Ruhestand ausreicht. Die Befragten sind die Finanzentscheider im jeweiligen Haushalt und besitzen mindestens eine Geldanlage.

Das Ergebnis: Immer mehr Menschen in Deutschland erkennen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. 79 Prozent der befragten Personen sind dieser Meinung. Das sind acht Prozentpunkte mehr als bei der ähnlichen Umfrage des Studienauftraggebers vor fünf Jahren.

Die Angst vor Altersarmut steigt

Ebenfalls deutlich angestiegen ist die Zahl derer, die davon ausgehen, dass sie ihre Lebenshaltungskosten im Rentenalter aus ihren Ersparnissen bestreiten müssen. Aktuell sehen dies knapp drei Viertel (73 Prozent) so. Vor fünf Jahren waren es nur 63 Prozent.

Parallel ist die Angst vor Altersarmut gestiegen. 46 Prozent der weiblichen Befragten befürchten, dass sie davon betroffen sein werden. Unter den Männern sind es 31 Prozent. Der Durchschnitt aller Befragten lag bei 38 Prozent. Vor fünf Jahren waren es durchschnittlich nur 26 Prozent.

Frauen sind pessimistischer als Männer

Dagegen ist im Fünf-Jahres-Vergleich das Vertrauen in private Vorsorgelösungen gestiegen. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) glauben, dass sie sich durch eine private Altersvorsorge vor finanziellen Engpässen im Alter schützen können. 2019 meinten dies mit 54 Prozent deutlich weniger.

Noch deutlicher skeptischer als früher, sehen die Umfrageteilnehmer ihre eigenen Altersvorsorge. Nur durchschnittlich 44 Prozent sind überzeugt, dass sie gut für ihr Alter vorgesorgt haben. 2019 waren noch 68 Prozent dieser Ansicht. Frauen äußern sich dabei mit 37 Prozent pessimistischer als Männer mit 49 Prozent.

Jeder Dritte sorgt fürs Alter nicht privat vor

Sechs von zehn Befragten sehen zwar die Notwendigkeit, sich mit dem Thema private Altersvorsorge zu beschäftigen. Allerdings hat dies nur gut die Hälfte (54 Prozent) auch tatsächlich getan, 15 Prozent hingegen kaum oder gar nicht.

Insgesamt sind Frauen hier passiver als Männer. 49 Prozent der weiblichen Befragten beschäftigen sich zwar intensiv mit der Altersvorsorge, gut ein Drittel jedoch wenig und 17 Prozent kaum oder gar nicht. Bei den Männern gaben 59 Prozent an, dass sie sich ausführlich mit dem Thema beschäftigen, 27 Prozent setzen sich dagegen weniger und 14 Prozent gar nicht damit auseinander.

Beim Besitz einer privaten Altersvorsorge hingegen liegen Männer und Frauen gleichauf: Jeweils 69 Prozent haben bereits mindestens ein private Altersvorsorgelösung abgeschlossen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass fast jeder Dritte (30 Prozent) keine private Altersvorsorge besitzt.

Individuelle Beratung durch den Experten

Wer jedoch im Alter nicht seinen Lebensstandard aufgrund einer ungenügenden Altersvorsorge senken will, sollte sich frühzeitig informieren, wie hoch seine gesetzliche Rente voraussichtlich sein wird. Zudem sollte er wissen, mit welchen weiteren Einkünften beispielsweise aus Vermietungen und Kapitalanlagen er im Ruhestand individuell rechnen kann.

Ein Versicherungsvermittler kann unter anderem mittels entsprechender Software bei der Ermittlung der genannten Werte weiterhelfen. Bei den Berechnungen kann der Experte auch die Inflation und mögliche Gehaltsänderungen mitberücksichtigen, um eine eventuell spätere Einkommenslücke im Rentenalter im Vergleich zu den Einkünften im Erwerbsleben möglichst genau zu ermitteln.

Im Rahmen der Beratung werden üblicherweise auch individuell passende Lösungen für eine private Altersvorsorge vorgeschlagen, die eventuell auch mit Zuschüssen und/oder Steuervergünstigungen staatlich gefördert werden.