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Mehr als jeder Fünfte ist älter als 65 Jahre

Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen zum Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland veröffentlicht. Insgesamt hat sich der Anstieg der Lebenserwartung seit einigen Jahren verlangsamt, doch der Anteil der über 65-Jährigen ist weiter gestiegen.

Um das Jahr 1950 hatten Jungen bei Geburt in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich 64,6 Lebensjahre zu erwarten, Mädchen 68,5 Jahre. Rund 70 Jahre später ist die Lebenserwartung bei den Jungen auf 78,5 Jahre und den Mädchen auf 83,4 Jahre gestiegen – eine rasante Entwicklung, die sich jedoch seit Ende der 2000er Jahre deutlich verlangsamt hat.

Dies berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis) vor Kurzem. Gründe für den verlangsamten Anstieg seien unter anderem die Auswirkungen außergewöhnlich starker Grippewellen sowie der Corona-Pandemie. Insgesamt ist die Alterung der Gesellschaft jedoch in den vergangenen 70 Jahren erheblich vorangeschritten.

Demografischer Wandel schreitet voran

1950 waren zehn Prozent der Bundesbürger 65 Jahre und älter, 2021 sind es dagegen bereits 22 Prozent. Demgegenüber nahm die Gruppe der unter 15-Jährigen im gleichen Zeitraum von 23 Prozent auf 14 Prozent ab. 1950 wurden gut 1,1 Millionen Kinder geboren, 2022 waren es nur rund 739 000.

„Wenig Veränderung gab es“, nach Destatis-Angaben, „dagegen in der Gruppe der Menschen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis einschließlich 64 Jahren. Sie stellten auch 2021 den größten Anteil an der Bevölkerung mit 64 Prozent. 1950 hatte ihr Anteil mit 67 Prozent nur wenig höher gelegen.“

Die Statistiker betonen zudem: „Insgesamt ist die Bevölkerung hierzulande stark gewachsen. 1950 lebten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland gut 69,3 Millionen Menschen, 2021 waren es rund 83,2 Millionen – eine Zunahme von 20 Prozent.“ Und dass, obwohl es seit 1972 ein Geburtendefizit gibt, das heißt, es sterben hierzulande mehr Menschen als Kinder geboren werden.

Zuwanderungs-Plus minimiert die Folgen des Geburtendefizits

1950 wurden hierzulande fast 1,12 Millionen Kinder geboren, während im gleichen Jahr rund 748.000 Einwohner starben. Damit sind damals über 368.000 mehr Personen in Deutschland zur Welt gekommen als gestorben sind. Anders im letzten Jahr: 2022 wurden rund 739.000 Menschen hierzulande geboren, insgesamt starben jedoch knapp 1,07 Millionen, es sind also 327.000 mehr Menschen verstorben als geboren wurden.

Dieser Art des Bevölkerungsrückgangs, wie auch der zunehmenden Alterung der Bevölkerung durch die ansteigende Lebenserwartung, wirkt jedoch ein überwiegend positiver Wanderungssaldo aufgrund des im Schnitt jüngeren Alters der Zugewanderten entgegen.

2022 wurde mit einem Saldo von knapp 1,5 Millionen Menschen die höchste Nettozuwanderung seit Beginn der statistisch erfassten Zeitreihe in 1950 registriert. „Schutzsuchende aus der Ukraine machten dabei den größten Anteil der Zugezogenen aus“, so die Destatis-Experten.

Was bedeutet die Entwicklung für den Einzelnen? Hinsichtlich der steigenden Lebenserwartung gilt: Wer länger lebt, braucht auch länger Geld, um sorgenfrei den eigenen Ruhestand genießen zu können.

Sicherung des Lebensstandards

Da der Anteil der Einwohner im Rentenalter im Vergleich zu allen Altersgruppen immer mehr steigt, müssen künftig auch die Rentenbezüge der steigenden Anzahl an Rentnern durch die gesetzlich rentenversicherten Beschäftigten finanziert werden. Da der Anteil der Erwerbstätigen bestenfalls gleichbleibt, entfallen bezüglich der Finanzierung der Rente rein rechnerisch immer mehr Rentner auf einen Arbeitnehmer.

Nicht zuletzt deshalb muss man davon ausgehen, dass das Netto-Rentenniveau vor Steuern, das bereits jetzt bei nur rund 48 Prozent des Nettoeinkommens vor Steuern liegt, noch weiter absinken wird. Damit lässt sich der bisherige Lebensstandard mit der gesetzlichen Altersrente alleine meist nicht halten. Deshalb wird für den Einzelnen eine frühzeitige finanzielle Absicherung für das Alter immer wichtiger.

Eine Beratung beim Versicherungsfachmann zeigt auf, welche individuell passenden Lösungen, die zum Teil auch mit Geldzulagen und Steuervergünstigungen staatlich gefördert werden, es hierzu gibt.