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Viele Rentner müssen sich finanziell einschränken

Ein Großteil der Rentner muss aus finanziellen Gründen im Ruhestand auf vieles verzichten, wie eine Umfrage ergab. Allerdings haben auch die meisten heutigen Senioren im Rentenalter bis zum Rentenbeginn finanziell nicht zusätzlich zu ihrer gesetzlichen Rente vorgesorgt, wie eine Befragung ergab. Diejenigen mit einer ergänzenden Altersvorsorge, setzten bei der Auswahl der Geldanlage insbesondere auf Sicherheit.

Eine jüngst veröffentlichte Studie eines Versicherers ist der Frage nachgegangen, inwieweit Rentner mit ihrem Alterseinkommen zufrieden sind und ob sie vor dem Ruhestand eine Altersvorsorge zusätzlich zur gesetzlichen Rente hatten. Darüber hinaus zeigt die Befragung, welche Anlageformen diejenigen, die für das Rentenalter finanziell vorgesorgt hatten, bevorzugt haben.

Für die Studie hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Yougov Deutschland GmbH im Februar 2024 über 1.000 Rentner zwischen 63 und 70 Jahren nach eigenen Angaben repräsentativ befragen lassen. Ein Ergebnis war, das 81 Prozent der Befragten im Ruhestand mit deutlich weniger Geld auskommen müssen, als sie vor der Rente gedacht haben. Das heißt sie müssen sich finanziell einschränken.

Nur wenige können den Lebensstandard mühelos halten

Im Detail gaben 38 Prozent an, ihren Lebensstandard vor Rentenbeginn im Ruhestand nicht mehr halten zu können. Weitere 17 Prozent müssen größere Einschränkungen in Kauf nehmen, und weitere 26 Prozent kleinere Abstriche machen, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Zudem rechnet jeder zweite befragte Rentner mit einer Verschlechterung seiner finanziellen Situation in den nächsten Jahren.

Ebenfalls jeder zweite ist vor dem Ruhestand von einer höheren Rente ausgegangen als er tatsächlich erhält. Bei knapp jedem vierten Befragten ist die Rente sogar deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Zudem gaben 53 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie die Höhe der Steuern und Abgaben, wie die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung, die zum Beispiel von der gesetzlichen Rente abgezogen werden, unterschätzt haben.

Unter anderem gaben fast sieben von zehn Befragten an, dass sie kein Auto kaufen können, dass der gleichen Preisklasse entspricht, wie der Pkw, den sie im Erwerbsleben hatten. 65 Prozent verzichten aus Geldgründen zudem auf Fernreisen und 60 Prozent auf einen Urlaub innerhalb Europas.

Weitere 57 Prozent gaben an, dass sie aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht mehr oder deutlich seltener in ein Restaurant essen gehen. Jeweils rund drei von zehn Befragten verzichten aus dem gleichen Grund auf die Ausübung ihres Hobbies oder auf Aktivitäten mit Familie und Freunde. Fast jeder vierte gab sogar an, sich hinsichtlich einer guten Ernährung aus Budgetgründen einzuschränken.

Sichere Geldanlagen für die Altersvorsorge bevorzugt

Wie die Untersuchung weiter zeigt, hat allerdings nur etwa jeder dritte Befragte überhaupt Vorsorgemaßnahmen zusätzlich zu den Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung getroffen. 64 Prozent gaben an, ausschließlich auf die gesetzliche Rente gesetzt zu haben.

Von denjenigen, die zusätzlich zur gesetzlichen Altersente vorgesorgt haben, setzten 47 Prozent auf eine betriebliche Altersversorgung, 42 Prozent auf eine private Lebens- und Rentenversicherung und/oder 41 Prozent auf die eigene Immobilie. Mehrfachnennungen waren hier möglich. Insgesamt handelt es sich hier um sichere Geldanlagen. Nur knapp jeder Vierte mit einer privaten Altersvorsorge legte sein Geld für den Ruhestand übrigens in Wertpapieren wie Fonds und Aktien an.

Wer noch im Berufsleben steht und sicherstellen will, dass er seinen bisherigen Lebensstandard auch als Rentner halten kann, sollte möglichst früh eine ausreichende Altersvorsorge aufbauen. Dies kann über eine betrieblich sowie staatlich geförderte und/oder private Anlageform erfolgen.

Wie hoch die voraussichtliche Rentenlücke ohne zusätzliche Vorsorge tatsächlich sein wird und welche individuell passenden Altersvorsorgeformen, teils sogar mit staatlicher Unterstützung, für den Einzelnen infrage kommen, kann bei einem Versicherungsexperten erfragt werden.