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Wo das Wohnungseinbruchsrisiko besonders hoch ist

In einigen der 400 Land- und Stadtkreise sowie kreisfreien Städten wird anteilig zur Einwohnerzahl deutlich mehr in Wohnungen eingebrochen als in anderen, wie die Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik verdeutlichen. Vergleicht man die Anzahl der Einbrüche pro 100.000 Einwohner, so weist die Region mit den anteilig häufigsten Wohnungseinbrüchen eine um 42-mal höhere Diebstahlwahrscheinlichkeit auf als das Gebiet, in dem die Klaurate am geringsten war.

Nach der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 (PKS 2023) wurden hierzulande im vergangenen Jahr 77.819 Wohnungseinbruchdiebstähle verübt. Das sind über 18 Prozent beziehungsweise 11.900 derartige Delikte mehr als noch im Jahr zuvor. Betrachtet man die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle anteilig zur Einwohnerzahl war die Diebstahlquote in 2023 mit rund 92 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner knapp 17 Prozent höher als im Jahr zuvor mit 72.

Die Daten belegen zudem, dass das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbrechers zu werden, nicht in allen 400 Land- und Stadtkreisen sowie kreisfreien Städten gleich hoch ist. Insgesamt hat die Einbruchdiebstahlrate binnen eines Jahres in über zwei Drittel der Regionen sogar zugenommen. Nur in 31 Prozent gab es eine Abnahme der Diebstahlhäufigkeit anteilig zur Bevölkerung.

Regionen mit den niedrigsten und höchste Klauraten

In den sechs der 400 Regionen mit den niedrigsten Diebstahlquoten gab es jeweils weniger als zehn Wohnungseinbruchdiebstähle pro 100.000 Einwohner. Konkret handelte es sich hier um die Landkreise Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim mit fast sieben, Rhön-Grabfeld und Garmisch-Partenkirchen mit jeweils knapp acht, Bad Kissingen mit etwas unter neun sowie Eichstätt und Landshut mit fast zehn Einbrüchen je 100.000 Einwohner.

Im Vergleich dazu wiesen die elf Gebiete mit den größten Klauraten ab 220 eine um mindestens 22-fach höhere Diebstahlhäufigkeit auf. Im Detail waren dies ausschließlich kreisfreie Städte, nämlich Düsseldorf mit 220, Berlin mit 222, Neumünster mit 225, Krefeld mit 242, Gelsenkirchen mit 250, Bremerhaven mit 254, Bremen mit 268 und Mülheim an der Ruhr mit 283 Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner.

In Mülheim an der Ruhr, der Region mit der höchsten Diebstahlquote, war letztes Jahr die Diebstahlhäufigkeit anteilig zu den Einwohnern damit knapp 42-fach höher als im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, das Gebiet mit der niedrigsten Klaurate.

Deutliche Zunahme der Einbrüche in zwei Drittel der Gebiete

Wie die PKS-Daten weiter belegen, hat insgesamt die Einbruchdiebstahlrate im Vergleich von 2022 auf 2023 in über zwei Drittel der Regionen oder 67 Prozent, nämlich in 269 der 400 Land- und Stadtkreise sowie kreisfreien Städte zugenommen. Nur in 31 Prozent beziehungsweise 125 Gebieten gab es eine Abnahme der Diebstahlhäufigkeit anteilig zur Bevölkerung. In weniger als zwei Prozent oder sechs Regionen blieben die Klauraten im Jahresvergleich nahezu unverändert.

Die höchste Steigerung bei der Diebstahlquote, nämlich um mehr als das Vierfache, verzeichneten die Landkreise Greiz und Sonneberg. In Greiz wurden 2022 nur sieben, in 2023 jedoch 30 Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner gemeldet. In Sonneberg lag die Klaurate in 2022 bei 41 und ein Jahr später bei 176 – was einer Steigerung binnen eines Jahres um 332 Prozent entspricht.

Den größten Rückgang bei der Diebstahlhäufigkeit verzeichneten die Landkreise Garmisch-Partenkirchen und Mühldorf am Inn. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen reduzierte sich die Klaurate im genannten Vergleichszeitraum von knapp 22 um 63 Prozent auf fast acht. Fast halbiert hat sich die Diebstahlrate im Landkreis Mühldorf am Inn, nämlich um rund 49 Prozent von fast 25 auf unter 13 Einbrüche je 100.000 Einwohner.

Präventiver Schutz vor Einbrechern

Das Webportal K-einbruch.de, der Internetauftritt der Einbruchschutzkampagne der Polizei mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft, enthält Tipps und Ratschläge, wie man sein Haus oder seine Wohnung vor Einbrechern schützen kann.

Weitere Ratschläge dazu bietet die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes online, aber auch in Form von Broschüren. Zudem wird bei den ortsnahen polizeilichen Beratungsstellen oftmals auch eine persönliche Beratung angeboten.