Zecken

Die Gefahr aus dem Unterholz

Warndreieck mit Zecke

Sie begegnen uns bei der Gartenarbeit, beim Waldspaziergang oder Toben auf der Wiese. Zecken bewegen sich auf der Suche nach einem neuen Wirt bevorzugt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz.

Zecken mögen aufgrund ihrer Körpergröße den Eindruck einer marginalen Gefährdung erwecken, tatsächlich stellt ein Zeckenstich aber einen nicht unwesentlichen Risikofaktor für die Gesundheit von uns Menschen dar. In Deutschland erkranken jährlich Zehntausende von Menschen an Borreliose, der häufigsten von Zecken übertragenen Krankheit. Noch gefährlicher ist die Infizierung mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch den Stich der Milbentiere.

Die Zeckenpopulation war in 2023 so hoch wie noch nie. Deutlich mehr Menschen sind bereits an Lyme-Borreliose und FSME erkrankt. Die FSME-Risikogebiete sind längst nicht mehr nur auf Süd-Deutschland beschränkt.

Mit unserem Ratgeber möchten wir Sie rund um das Thema „Zecken/Zecken-
schutz” informieren und Ihnen nützliche Tipps geben, wie Sie sich gegen Zecken und deren Folgen am besten schützen können.

Häufig gestellte Fragen

Zecken übertragen auf Menschen verschiedene Infektionskrankheiten. Dabei handelt es sich in Europa vor allem um Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Das Tückische daran ist, dass die Zecke vor dem Blutsaugen ein Sekret absondert, das die befallene Hautstelle schmerzunempfindlich macht. Folglich bleibt der Stich oder Biss meist unbemerkt. Das genaue Absuchen des Körpers und der Kleidung nach einem Aufenthalt im Freien ist somit die wichtigste Schutzmaßnahme.

Übrigens: Zecken sind sehr widerstandsfähig. Sie können Temperaturen von -18 °C bis 45 °C überleben – also auch einen Winter oder einen Waschgang.

  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
    Die FSME macht sich durch Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen bemerkbar – in schlimmen Fällen können neurologische Probleme wie etwa Lähmungen dazukommen. Wer solche Symptome bei sich beobachtet, sollte diese ernst nehmen und umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
  • Lyme-Borreliose
    Typische Kennzeichen sind flächige Rötungen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schwellungen der Lymphknoten. Sie können innerhalb von 4 Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten und auch hier sollte bei entsprechenden Zeichen sofort medizinischer Rat eingeholt werden.
  • Weitere Krankheiten
    Zecken können auch Hirnhautentzündungen (Meningitis), Gehirnentzündungen (Encephalitis) oder eine Kombination beider Entzündungen (Meningoencephalitis) auslösen.

In der Natur:

  • In hohem Gras und Sträuchern
  • In belaubtem Niederholz im Wald
  • Im heimischen Garten

Am Körper:

  • An Körperstellen mit weicher und warmer Haut
  • An den Achseln
  • Im Bauchnabel
  • In Bauchfalten
  • Im Bereich der Genitalien
  • An den Kniekehlen
  • Hinter den Ohren
  • Bei Frauen unter der Brust

  • Meiden Sie hohes Gras und Gestrüpp, bleiben Sie beim Waldspaziergang auf den breiteren Wegen.
  • Ziehen Sie hohe, geschlossene Schuhe an, wenn Sie einen Spaziergang im Grünen unternehmen und tragen Sie – wenn möglich – eine lange Hose. Sinnvoll ist auch, die Socken über die Hose zu ziehen.
  • Benutzen Sie insektenabweisende Sprays oder Cremes, bevor Sie sich im Wald oder auf Wiesen und Feldern aufhalten.
  • Suchen Sie sich nach dem Ausflug gründlich nach auffälligen, dunklen Pünktchen ab, die sich auf Haut, Kleidung oder Kuscheltieren der Kinder befinden. Am besten auch nochmals am folgenden Tag.
  • Auch eine Schutzimpfung kann einen Schutz vor FSME bringen. Besprechen Sie sich dazu am besten mit Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin.

Entfernen Sie gefundene Zecken schleunigst. Denn je länger eine Zecke saugt, desto höher wird das Risiko für übertragbare Krankheiten – insbesondere Borreliose. Suchen Sie also nicht erst eine Praxis auf, um die Zecke entfernen zu lassen.

Nutzen Sie dafür am besten eine feine Pinzette, einen Zeckenhaken, eine Zeckenkarte oder eine Zeckenzange. Ziehen Sie die Zecke langsam, gleichmäßig und gerade aus der Haut. Packen Sie die Zecke dicht über der Haut – möglichst nicht quetschen! Benutzen Sie kein Öl als Hilfsmittel. Anschließend die Einstichstelle desinfizieren.

Hinweis: Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, die Zecke sollte herausgedreht werden. Doch das ist falsch. Zecken stechen und stecken mit ihrem Saugrüssel so in der Haut, dass sie gerade herausgezogen werden können.

Nach einem Zeckenstich sollten Sie die Wunde noch längere Zeit beobachten. Tipp: Malen Sie mit einem Kugelschreiber einen Kreis um die betroffene Stelle. So können Sie zumindest kurzfristig erkennen, ob sich an dieser Stelle etwas verändert hat oder nicht. Entzündet sich die Hautregion – wird also rot, schmerzt oder juckt – oder treten grippeähnliche Symptome auf, suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Hinweis: Sollten in den kommenden Jahren auffällige Symptome (Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit o. Ä.) auftreten, erwähnen Sie bei Arzt oder Ärztin immer, dass ein Zeckenstich stattgefunden hat. Notieren Sie sich am besten, wann Sie einen Zeckenstich hatten.

Zur eigenen Sicherheit sollten Sie die Zecke in jedem Fall töten. Hierfür gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Die Zecke in kochendes Wasser werfen.
  • Die Zecke in einem Papiertuch eingewickelt mit einem Gegenstand zerquetschen.
  • Die Zecke in Alkohol (50 bis 80 %) ertränken.

Die letzte Variante hat den Vorteil, dass die tote Zecke äußerlich unbeschädigt ist und somit in einem Gläschen aufbewahrt und zur Dokumentation zum Arzt oder zur Ärztin mitgenommen werden kann, sollten nach einem Zeckenbiss Auffälligkeiten entstehen.

Achtung: Zerdrücken Sie die Zecke auf keinen Fall mit bloßen Händen oder Fingernägeln. Hierbei können Sie mit den Körpersäften der Zecke in Berührung kommen, die die Krankheitserreger enthalten können.

In Deutschland erstreckt sich die Haupt-Zeckensaison je nach Temperaturen auf Februar bis November. Der Klimawandel führt dazu, dass es im Herbst eine zweite Zeckenpopulation gibt, die schlüpfen kann. Dadurch besteht die Gefahr der Übertragung der Krankheitserreger ganzjährig. So ist es auch nicht auszuschließen, dass eine Zecke mit Ihrem Weihnachtsbaum ins Haus kommt.

In welchen Bundesländern das FSME-Risiko hoch ist, können Sie folgender Karte entnehmen: Karte zum Download

Sowohl die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) als auch die Borreliose können für Menschen ernsthafte Konsequenzen haben. Die Folgen sind nur selten durch eine Versicherung abgedeckt. Finanziellen Schutz im Falle einer dauerhaften gesundheitlichen Schädigung nach einer erstmaligen Infektion mit FSME und Borreliose bietet die VPV Unfallversicherung. Bei älteren Versicherungstarifen besteht bei gesundheitsschädigenden Folgen durch einen Zeckenstich selten Versicherungsschutz.